Lieber wäre ihm die Trägerschaft des Landkreises gewesen, doch hat sich dieser noch nicht für einen IGS-Standort im Südkreis entschieden. Bad Iburg und GMHütte sind weiterhin mit im Rennen. Landkreissprecher Burkhard Riepenhoff sagte dazu: „Die Kreisverwaltung hat drei potenzielle Standorte im südlichen Landkreis identifiziert. Einer dieser Standorte ist die Stadt Dissen. Das weitere Verfahren obliegt nun der Beratung in den politischen Gremien des Landkreises Osnabrück.“ Eine Wiederaufnahme der Beratung sei erst nach der konstituierenden Sitzung des Kreistages möglich, eine kurzfristige Entscheidung somit nicht zu erwarten, heißt es in der Beschlussvorlage des Dissener Rates.
Dissen aber läuft die Zeit davon, so wie der Hauptschule die Schüler. „Lehrer und Eltern wollen wissen, wie es weitergeht, sonst orientieren sie sich anders“, mahnte Bürgermeister Hartmut Nümann. Schließlich gebe es auch in Halle und Borgholzhausen Gesamtschulen.
Deshalb wird die Stadt Dissen gemeinsam mit der Gemeinde Bad Rothenfelde bei der Landesschulbehörde einen Antrag auf Einrichtung einer IGS mit einem Ganztagsangebot zum 1. August 2017 in Dissen stellen. Zeitgleich beantragt man die stufenweise Auflösung der Haupt- und der Realschule.
Für die Einrichtung einer mindestens dreizügigen IGS braucht die Stadt 72 Schüler, und das für die nächsten zehn Jahre. Eine Befragung der Eltern in Dissen und Bad Rothenfelde ließ erkennen, dass eine gute Dreizügigkeit erreicht werden kann.
Sorgen anderer Südkreisgemeinden, die um ihre Oberschulen fürchten, könne er zerstreuen, erklärte Nümann. „Unsere IGS wird nicht wer weiß wie groß.“ Dissen strebe eine Vierzügigkeit an. „Die gefährdet die Oberschule in Bad Laer und erst recht die in Glandorf nicht. Aber wir möchten unsere Dissener Kinder in Dissen behalten.“
ür Umbau und Sanierung der Schulgebäude plant Dissen 250000 Euro ein, ein Schätzwert, der zunächst für Modernisierung und Ausstattung von drei Klassenräumen gedacht ist. Die genaue Gestaltung wird dann die von der Landesschulbehörde einzurichtende Planungsgruppe erarbeiten, die ab Februar 2017 in kurzen Abständen tagen soll, so die Dissener Stadtverwaltung.
Wie sich der Landkreis finanziell an einer städtischen IGS beteiligen würde, erläutert Kreissprecher Riepenhoff: „Der Landkreis beteiligt sich auf der Grundlage einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung an den Schulsachkosten (Pauschale je Schüler) für die Sekundarstufe 1 (Haupt-, Real-, Ober- und IGS-Schüler), die den Kommunen des Landkreises entstehen und somit auch an den Kosten, die der Stadt Dissen an einer IGS entstünden.“