Keine Zuschüsse mehr für das Brückenjahr in Dissen

Einen strikten Sparkurs hat sich der Dissener Rat auferlegt. Schon im Januar hatte Bürgermeister Hartmut Nümann eine Haushaltssperre verordnet. Freiwillige Ausgaben seien deshalb kaum mehr möglich. Das gilt nun auch für die weitere Finanzierung des Brückenjahrs, des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule. Der Rat lehnte sie mehrheitlich ab.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, das Brückenjahr zwei Jahre lang mit einer Stundenaufstockung von 2,5 Wochenstunden für jeden der drei Dissener Kindergärten fortzuführen. Das würde 9400 Euro kosten. Auch die von Derk van Berkum ( SPD ) vorgeschlagene abgespeckte Variante mit einer einjährigen Verlängerung und einer Stundenaufstockung von je zwei Wochenstunden fand keine Zustimmung.

Stefanie Hörning von der CDU erklärte: „Wir möchten das Brückenjahr, aber ohne Zusatzkosten für die Stadt.“ Stattdessen sollten die Aufgaben innerhalb der Kindergärten delegiert werden, so Hörning. Schließlich gebe es ab August für 18 Kinder zwei Erzieherinnen und eine Heilpädagogin. Diese könnten die Kinder auf den Übergang zur Schule vorbereiten.

Auch Maren Oeynhausen von der UWG plädierte dafür, den Zuschuss nicht weiter zu zahlen. „Die finanzielle Lage der Stadt gibt es nicht her. Vor allem aber haben wir an den Dissener Schulen einen nicht absehbaren Handlungsbedarf.“ Auch sie forderte die Kitas auf, die eigenen personellen Ressourcen zu nutzen. „Wir bedauern die Ablehnung des Antrags.“

Die Einführung der Inklusion im kommenden Schuljahr sieht van Berkum als gewichtiges Argument für eine – wenn auch verminderte – Bezuschussung des Brückenjahrs. Es sei wichtig, den Partnern in der Grundschule Informationen über die Kinder weiterzugeben. Die abgespeckte Variante befürwortete auch sein Fraktionskollege Heinz-Günter Stolle. Und Dieter Knostmann, ebenfalls SPD, bezeichnete es als Zynismus, sich das Brückenjahr zu wünschen, es aber nicht zu finanzieren. „Wir wollen den Zuschuss langsam abbauen, damit sich die Kindergärten darauf einstellen können.“

Hörning verwies daraufhin auf die Haushaltslage: „Wir haben in den Haushaltsberatungen gesagt, dass wir keine freiwilligen Leistungen finanzieren können.“

Seit zwei Jahren hatte die Stadt das Brückenjahr mit einer Stundenaufstockung von 2,5 Wochenstunden für jeden der drei Dissener Kindergärten gefördert. Nun hatten die Kitas erneut beantragt, das Projekt fortzuführen. Diesen Wunsch unterstützt auch die Leiterin der Grundschule. Sie wollte für die Kooperation weiterhin Stunden zur Verfügung stellen.

Die Kitas haben ihren Antrag unter anderem mit der neuen Herausforderung durch die Inklusion begründet. Diese fordere individuelle Förderpläne für jedes Kind. Zudem solle die erfolgreiche Arbeit des Brückenjahrteams weiter verankert werden.