Dissen und Bad Rothenfelde wollen näher zusammenrücken

Die Stadt Dissen und die Gemeinde Bad Rothenfelde bewerben sich um die Aufnahme in das Programm der Städtebauförderung „Kleine Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ beim niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Montag beschlossen. Inhalt des Programms ist ein Demografie-Check, der Auskunft darüber geben soll, wohin die Reise angesichts schrumpfender Gemeinden geht.

Die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sind deutlich erkennbar: Der Anteil älterer Bürger steigt, gleichzeitig sinkt der Anteil der Kinder und Jugendlichen. Dieser Trend wird sich zukünftig weiter fortsetzen, und er bewirkt, dass private, gemeinnützige und öffentliche Institutionen vielfach an ihre Grenzen geraten. Die demografische Entwicklung ist auch in den ländlichen Regionen spürbar. Aber was tun, wenn kleine Städte und Dörfer noch etwas kleiner werden und die Finanzierung und Unterhaltung der bestehenden Infrastruktur dadurch immer aufwendiger wird?

Bei dem Demografie-Check werden Daten erhoben, aus denen am Ende ein Handlungskonzept entwickelt werden kann, um den negativen Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken. Dazu gehört unter anderem die verstärkte Zusammenarbeit kleinerer Kommunen, aber auch eine veränderte bauliche Entwicklung der ländlichen Städte und Gemeinden. So kann es sinnvoll sein, bei der Städtebauförderung der Innenentwicklung der Städte und Dörfer Vorrang vor Siedlungserweiterungen in den Randbereichen zu geben.

Quasi im vorauseilenden Gehorsam hatten Dissen und Bad Rothenfelde im Januar ihre Standesämter zusammengelegt.

Stefanie Hörning (CDU) erklärte, dass der demografische Wandel in Dissen und Bad Rothenfelde zwar unterschiedlich voranschreite. „Dennoch können sich die beiden Gemeinden gegenseitig befruchten.“ In dem Programm wollen Dissen und Bad Rothenfelde ein zukunftsorientiertes Entwicklungs- und Handlungskonzept erarbeiten, für das ein kompetenter, externer Dienstleister beauftragt werden soll.

Die Gesamtkosten des Demografie-Checks belaufen sich auf 60000 Euro. Bei Gewährung von Förderungen tragen Land und Bund jeweils ein Drittel der Kosten, sodass für Dissen und Bad Rothenfelde jeweils ein Eigenanteil von 10000 Euro verbleibt. Für das Programmjahr 2013 sollen im Dissener Haushalt im ersten Nachtrag zum Haushalt 2013 10000 Euro eingestellt werden.