
Pressebericht der NOZ, Autor: Dr. Stefanie Adomeit
Dieter Knostmann mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Dissen: Ein leises Vorbild wird geehrt
Dissen. Es stimmt, dass der Bundespräsident Dieter Knostmann das Bundesverdienstkreuz verliehen hat. Und doch stimmt dieser Satz nicht so ganz. Denn Dieter Knostmann hat die hohe Auszeichnung mit doppeltem präsidialen Segen erhalten. Unterzeichnet hat sie noch im Januar der damalige Bundespräsident Christian Wulff. Offiziell verliehen wurde sie jetzt in Namen seines Nachfolgers Joachim Gauck. Erster Kreisrat Stefan Muhle hat die Auszeichnung am Mittwoch vorgenommen.
Dass an der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für Dieter Knostmann zwei Präsidenten unterschiedlicher politischer Lager beteiligt sind, steht symbolhaft für die Person des so Geehrten. Denn der 63-Jährige ist – seit über 30 Jahren – SPD-Mann und seitLangem für die Sozialdemokraten in der Kommunalpolitik aktiv. Den entscheidenden Anstoß für die Ehrung Dieter Knostmanns gaben aber Ratskollegen der CDU-Fraktion. Schon vor zwei Jahren hatte Andreas Austmeyer den Impuls für ein Schreiben seiner Fraktion an den Bundespräsidenten gegeben, das im Januar dieses Jahres positiv beschieden wurde.
Doch Kreisrat Stefan Muhle beschränkte sich in seiner Würdigung Dieter Knostmanns nicht nur auf dessen unermüdlichen Einsatz für die Dissener Bürger in der Kommunalpolitik, den er als Herzstück gelebter Demokratie bezeichnete. „Dieter Knostmann hat auch dem Dissener Hallenbad als Initiator und Vorsitzender des Fördervereins auf die Beine geholfen. Zudem ist er jede Woche bei der Tafel im Einsatz.“ Glücklich und stolz seien Ministerpräsident David McAllister und Landrat Michael Lübbersmann „über einen Mann wie Sie“, sagte Muhle, bevor er Dieter Knostmann das Verdienstkreuz ans Revers heftete und ihm neben der offiziellen Urkunde auch eine „Betriebsanleitung“ für das Tragen des Ehrenzeichens überreichte. „Herren tragen Sie auf der linken oberen Brustseite.“
Bürgermeister Hartmut Nümann erinnerte in seiner Rede daran, wie Dieter Knostmann vor 30 Jahren als junger Lehrer an die Hauptschule kam. „Dieter ist mit Leib und Seele Lehrer. Die Schüler fühlten sich gut aufgehoben bei ihm, und er strahlte – trotz seines Vollbarts – Sympathie aus.“ Nümann hatte Knostmann 1980 für die SPD gewonnen. Seit 1986 engagiert sich Dieter Knostmann im Rat, mit gesundheitsbedingten Unterbrechungen bis heute.
Besonders persönliche Worte fand Stefanie Hörning: „Du bist ein Vorbild an Güte, Menschlichkeit und Verlässlichkeit, ein Garant für Fairness und gelebte Demokratie. Dieter, wir brauchen dich“, sagte die Vorsitzende der CDU-Fraktion. Im Gegensatz zu vielen anderen handele Knostmann nicht nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. „Du tust Gutes und redest nicht viel darüber. Dabei hast du den Einsatz für andere oft vor das persönliche Wohlergehen gestellt.“
Dieter Knostmann freute sich im Kreise seiner Familie und vieler Weggefährten über die Ehrung und dankte den Dissenern. „Wir leben sehr gerne hier.“ Vieles sei ihm im Leben gelungen, manches, wie der Erhalt der Orientierungsstufe oder die Wahl zum Bürgermeister nicht. „Ich bin zufrieden und dankbar, dass ich trotz schwerer Erkrankungen immer wieder auf die Beine gekommen bin.“ Dafür dankte er seiner Frau Ulla und seinen drei Kindern. Kurz und prägnant war seine Dankesrede, kurz und prägnant zitierte Dieter Knostmann schließlich zwei große Männer, Willy Brandt und Giovanni Trapattoni. „Er hat sich Mühe gegeben. Und ich habe fertig.“