
Eigentümer der Fläche ist die Immobiliengesellschaft der Stadt Osnabrück, die die Grundstücke über die Sparkasse vermarkten möchte. Dass es einen Bedarf für weitere Wohnbauflächen gibt, ist unumstritten.
Das optisch nicht gerade ansprechende Schwesternwohnheim und die Garagen sollen abgerissen werden. Angedacht ist den Planungen zufolge eine Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen, eventuell könnte ein Ärztehaus entstehen, denkbar sei auch ein Betriebskindergarten, ein Einzelhandelsgeschäft oder idealerweise eine Unterkunft für die Maßarbeit. Letztgenannte Nutzung würde Bürgermeister Hartmut Nümann am liebsten in Dissen sehen; entsprechend sollen nun Gespräche mit dem Landkreis geführt werden mit dem Ziel, die Maßarbeit in Dissen anzusiedeln. Immerhin geht es um 40 Arbeitsplätze.
Auf der Basis der aus einem Lärmgutachten gewonnenen Erkenntnisse hat nun der Stadtplaner drei städtebauliche Varianten erarbeitet. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen in der Art der Erschließung. Gleich ist allen Vorschlägen, dass im südlichen Teil des Gebietes Schallimmissionen überschritten werden und dort ein Mischgebiet ausgewiesen werden soll. Die Gestaltung der Robert-Koch-Straße ist ebenso bei allen Möglichkeiten gleich.
Und das sind die Unterschiede: Bei Variante 1 wird der Wohnbereich durch eine Straße in U-Form erschlossen, wobei die Enden der Planstraße jeweils in die Robert-Koch-Straße einmünden. Ausgewiesen werden insgesamt 15 Baugrundstücke mit einer Größe von rund 500 bis 650 qm. Der vorhandene Parkplatz im südlichen Teil in Anlehnung an die Bahnhostraße bleibt erhalten.
Bei Vorschlag 2 ist eine Stichstraße mit Wendehammer mit einem Durchmesser von 18 Metern vorgesehen, woran sich ein rund 15 Meter langer Wohn- und Fußweg anschließt. Hier sind 18 Grundstücke mit einer Größe zwischen 500 und 650 qm eingeplant. Bei dieser Variante wurde der vorhandene Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen durch lediglich 44 Stellplätze ersetzt, die näher an die Bahnhofstraße rücken.
Schließlich Vorschlag 3, der eine Erschließung durch zwei Stichstraßen beinhaltet. Beide Straßen haben einen Wendehammer mit jeweils 18 Meter Durchmesser. Hier ergeben sich insgesamt 15 Grundstücke mit einer Größe von 600 bis 700 qm. Die Stellplätze reduzieren sich bei diesem Vorschlag von 100 auf 56 im südlichen Teil, allerdings sind zusätzlich 16 Stellplätze an beiden Wendehammern vorgesehen.
Für die Ausarbeitung gab es Lob von allen Seiten: „Wir haben einen exzellenten Stadtplaner im Haus“, betonte Andreas Austmeyer (CDU), der sich für die weitere Planung eine Kombination aus den Vorschlägen 1 und 3 vorstellen könnte. Seinen Antrag nahm der Ausschuss mit sechs zu drei Stimmen an. Ob in dem lang gezogenen Gebäude nördlich des Parkplatzes an der Bahnhofstraße – das je nach Planvariante unterschiedlich groß ausfällt – letztlich die Maßarbeit einzieht oder eine Nutzung als Ärztehaus, Krippe oder Einzelhandel infrage kommt, werden weitere Gespräche ergeben.
So muss zum Beispiel abgeklärt werden, ob das Klinikum ein Ärztehaus in dieser Größenordnung überhaupt für sinnvoll hält. Auch die Frage nach dem Bau neuer Schwestern-Apartments steht noch im Raum. Des Weiteren soll noch mit dem Krankenhaus abgestimmt werden, inwieweit sich die umfangreiche Grünfläche am Krankenhaus in Parkflächen umwandeln ließe. Diesbezügliche Vorgespräche mit dem Klinikum seien bereits geführt worden, berichtete Nümann. Er will den Dialog mit dem Klinikum fortsetzen.
In der Bürgerversammlung am Montag untermauerte Nümann nochmals das Interesse der Stadt, die Maßarbeit hier ansiedeln zu wollen. Ein Problem müsse aber als Erstes gelöst werden: Auf dem Schwesternwohnheim befinden sich zwei Antennen mit einer Vertragslaufzeit bis 2016 und 2024. Die Stadt müsse nun zügig nach einer Lösung für einen alternativen Standort für die Antennen suchen, denn nach Worten von Nümann soll das Schwesternwohnheim so schnell wie möglich abgerissen werden. Ziel: Die Maßarbeit soll, sobald es irgendwie geht, nach Dissen kommen.